Natürlich Gesund

Praxis für Entspannung, Stressprävention und mehr


Wassertropfen auf Gras

Mobbing Prävention und Intervention

Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben –
nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen,
die daneben stehen und sie gewähren lassen.
Albert Einstein

 

Inhalt:
Einführung
Mobbingsystem
Mobbingprävention
Mobbingkriterien
Mobbingphasen
Abgrenzung - kein Mobbing
Mein Angebot zur Unterstützung / Prävention

Einführung

Der Begriff Mobbing wurde von Konrad Lorenz geprägt, der es für das Verhalten bei Graugänsen benutzte. Dabei greifen unterlegenen Tiere gemeinsam einen überlegenen Gegner an, beispielsweise mehrere Graugänse einen Fuchs.

Heute versteht man ein psychologisches Gefüge, darunter bei dem einzelne Personen verletzt und ausgegrenzt werden, meist am Arbeitsplatz, aber auch in Vereinen, Schulen und anderen Institutionen.

Mobbingsystem

Es gibt ein Gefüge aus drei "Mitspielern".

Mobbingbeteiligte

Wobei sich die Beteiligten einer Mobbingdynamik wie folgt darstellen:

Mobbingdynamik

Jedes Jahr beträgt der volkswirtschaftliche Schaden durch Mobbing 3 Mrd Euro.

Am häufigsten Betroffen sind Auszubildende. Im Ranking der Berufsgruppen sind die fünf am häufigsten betroffenen:

Mobbingprävention

Schaffung einer systemischen Kultur gegen Mobbingdynamiken

  1. Offenheit, Transparenz und Kooperation
  2. Individualität -> Vielfalt (Diversity)
  3. Mitbestimmung des Einzelnen
  4. regelmäßige Feedbacks (Teamsitzungen)
  5. außersystemische Aktivitäten für alle
  6. Betriebsvereinbarungen / Mitarbeitervereinbarungen (MV) gegen Mobbing
    -> Gewinn für Firmen, Teil eines Diversityprogramms
  7.  Schulungen Konfliktverhalten (Harvard-Methode)

Mobbingkriterien

Um von Mobbing sprechen zu können müssen folgende 5 Bedingungen erfüllt sein:

  1. der Prozess ist andauernd (nicht vor zwei Monaten war etwas und dann vorige Woche wieder)
  2. der Angriff erfolgt systematisch (es sind alle Kollegen im Umkreis involviert, es sind nachweisbare Nachteile erkennbar, die den betroffenen ganz persönlich und alleinig treffen)
  3. Es ist vorsätzliches Handeln (nicht der versehentliche verschüttete Kaffee oder eine vergessene Information, die im normalen Alltag vorkommen kann)
  4. es sind gesundheitliche Schäden beim Mobbingempfänger aufgetreten (z.B. Schlafstörungen, Nervosität, Angst vor der Arbeit)
  5. Ohnmacht/Hilflosigkeit: der Betroffene weiß sich nicht mehr zu helfen, kann sich nicht mehr wehren.

Es gibt 45 Verhaltensweisen nach Leymann, die man für einen Selbsttest verwenden kann. 

Kommt zum Mobbing körperliche Gewalt dazu (oft bei Jugendlichen) spricht man von Bullying.

Wenn die tragende Kraft der Chef ist, spricht man von Bossing.

Um sich selbst klar zu werden, ob es sich um Mobbing handelt und als Nachweis für ein mögliches Vorgehen empfiehlt es sich ein Mobbingtagebuch zu erstellen, in dem Verhaltensweisen wie in der Liste von Leymann konkret mit Tag und Zeit erfasst werden.  

Mobbingphasen

Mobbing entwickelt sich in vier Phasen. Je eher die Symptomatik erkannt wird, um so eher gelingt auch ein Ausstieg.

Latenzphase Konflikte beginnen zu schwelen
konfrontative Gruppendynamik (entziehende Kommunikation)
Prinzip der doppelten Lüge => Aufklärung und BV, MAV, Konfliktverhalten schulen
Eskalationsphase Übergrifflichkeiten, Frechheiten, Verhalten gegen Mobbingempfänger, aggressives Verhalten; Energie geht verloren aktiv schädigende Konfrontation => wie Latenzphase + lösungsorientiertes Ansprechen
Maskierungsphase Bagatellisierungsstrategien, verborgenen Dynamik körperliche Symptome (z.B. Schlafstörungen) Erholung nötig (z.B. Krankschreibung)
Kapitulationsphase totale Resignation, absolute Hilflosigkeit, Endphase erreicht Burn-Out, Depression Erholung;
Kraftquellen, Sinnorientierung, Selbstwert wieder aufbauen, Antimobbingvertrrag

 

Abgrenzung - kein Mobbing

Von Mobbing spricht man nur, wenn die obigen 5 Kriterien erfüllt sind. Schlechte Führungskultur in Kombination mit hohem Druck kann als Mobbing empfunden werden, aber über den Fragenkatalog und die Nichterfüllung der 5 Kriterien abgegrenzt werden. Die Ansätze in der Arbeit mit dem Betroffenen können ähnlich sein. Besonders Stressprävention und Konfliktverhaltenstraining können einem Mobbingprozess hier vorbeugen.

Im Gegensatz zum Mobbinggefüge sieht die normale Gruppendynamik in Arbeitsteams so aus, dass es folgende Rollen gibt:

Bei größeren Gruppen (ab 12 Personen) zerfällt die Gruppe in zwei Teams mit gleicher Struktur. Der informelle Führer steht meist im Konkurrenzkampf mit dem formalen Führer, unterstützt diesen fachlich und bestimmt den Außenseiter des Teams. Der Außenseiter genießt dabei zumeist den Schutz des formalten Führers. Eine Außenseiterrolle ist keine Mobbingthematik. Die Mitläufer zerfallen bei mehr als 5 in eine Majorität, die den informellen Führer stützt und eine Minorität die den Außenseiter stützt.

Mobbingproblematik beginnt in einem solchen Team, wenn:

Dabei kann der Mobbingempfänger auch selbst die Situation auslösen, z.B. durch konfrontatives Konfliktverhalten und überzogene eigene Ansprüche (Beispiel: Ich bin offensichtlich der einzige, der sieht, dass hier jetzt endlich ein Betriebsrat eingeführt werden muss). Dies führt dann in der Folge zum Verhalten der Mitläufer, die signalisieren, "Du bist doch selbst schuld". 

Unschuldig in die Mobbingfalle geraten oft Auszubildende oder andere "Schwache" der Organisation, die nicht gelernt haben sich im normalen Umgang abzugrenzen, "Nein" zu sagen und sich selbst zu schützen. 

Selbstschutz ist in beiden Fällen ein wichtiges Ziel der Mobbingberatung und Prävention. Ein Kampf gegen Windmühlen zur "Rettung der Welt" ist nicht zu gewinnen. Ein gesundes Selbstwertgefühl zur Abwehr unberechtigter Forderungen auch von Vorgesetzten hilft, eine Spirale immer höherer Erwartungen bis zur Selbstausnutzung zu vermeiden.

 

 

Mein Angebot

Ich biete Unterstützung bei der Klärung, ob Sie in einer Mobbingsituation stecken und wie Sie aktiv die Situation verändern können.

Oft sind es eigene Denkmuster und Verhaltensweisen, die uns erneut in solche Situationen bringen. Hier kann ich helfen diese aufzudecken und zu verändern.

Manchmal hilft auch nur noch der Weg ganz aus der Situation heraus. Dies ist mühsam und ohne Unterstützung von vielen Stellen kaum zu bewältigen, wenn man z.B. den Arbeitsplatz verlasen muss. Hier biete ich eine erste Anlaufstelle und Hilfe bei der Suche nach weiterer Unterstützung.

Ein Erstgespräch zur Klärung der Situation dauert hier aufgrund der meist komplexen Situation 90-120 Minuten. Am Ende des Gespräches steht ein möglicher gemeinsamer Weg zur Lösung der Situation, der regelmäßige weitere Termine von 50 Minuten beinhalten kann, evlt. auch weitere Empfehlungen wie Entspannungsverfahren, da solche Situationen immer auch Stress bedeuten, der gesundheitlich schädlich ist.

 

Die normalen Therapiestunden kosten 35 Euro für 50 Minuten.

Gerne erkläre ich die Entstehung und Prävention von Mobbing auch in Schulen in Form von Vormittagsseminaren oder in Firmen, die im Rahmen des Gesundheitsmanagements solche Themen behandeln wollen bzw. eine systemische Kultur gegen Mobbingdynamiken im Betrieb installieren wollen.

Anfragen gerne telefonisch oder per Mail. 

 

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